Auch wenn es nicht zu 100 Prozent aus nachwachsenden Ressourcen besteht, hat sich der Name Bio-Heizöl durchgesetzt. Der Maximalanteil liegt meist bei 10 Prozent.
Mindestens drei Volumenprozent (Vol.-%) aus nachwachsenden Ressourcen müssen dem Standard Heizöl Schwefelarm hinzugefügt worden sein, um es Bio-Heizöl nennen zu dürfen. Drei Vol.-% entsprechen einem Bioanteil von drei Liter FAME in 100 Liter Heizöl Schwefelarm. Dabei handelt es sich um Fettsäuremethylester (engl. Fatty Acid Methyl Ester = FAME). Das kann zum Beispiel Rapsöl oder ein anderes Pflanzenöl sein, das mit Methanol verestert. Die Anforderungen dafür werden in der Vornorm von der DIN V 51603-6 geregelt. Die Befüllung des Tanks mit Bio-Heizöl ist etwas teurer als Standard oder Super Heizöl. Das liegt daran, dass die Herstellungskosten und die logistischen Anforderungen höher sind. Die Vorteile liegen jedoch auf der Hand. Durch die Beimischung eines biogenen Anteils in das Heizöl werden die Treibhausgasemissionen entlang des gesamten Produktionsprozesses reduziert.
Die Verringerung der Treibhausgasemissionen ist auch Ziel des Erneuerbaren-Wärme-Gesetz Baden-Württembergs, das bereits im Jahr 2008 den Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmeversorgung in Baden-Württemberg bis zum Jahr 2020 bei 10 Prozent sah. Seit dem 1. Juli 2015 gilt die novellierte Fassung mit einem Anteil von 15 Prozent. Für wen welche Gesetzesversion gilt, hängt davon ab, wann die neue Heizung eingebaut wurde. Vor dem 1. Juli 2015 gilt das EWärmeG 2008, seit dem 1. Juli 2015 das EWärmeG 2015. Verbraucher, die ihren Öl-Brennwertkessel weiter nutzen möchten, müssen diesen mindestens zu 10 Prozent mit Bio Heizöl betreiben. Das novellierte EWärmeG bietet weitere Optionen, wie Fassadendämmung oder die zusätzliche Nutzung von Solar, um die geforderten 15 Prozent zu erreichen.